Schweizer Qualität aufwändig produziert.
Chicorée wächst nicht einfach so auf dem Feld. Hinter der Herstellung steckt ein weitaus aufwändigerer Prozess, als Sie vielleicht denken. Bis Schweizer Chicorée auf dem Teller landet, durchläuft er insgesamt drei verschiedene aufwändige Wachstums- bzw. Produktionsphasen. Dabei sind besondere Sorgfalt, Hingabe und vor allem viel Erfahrenheit unerlässlich.
Erste Phase: Wurzelproduktion (vegetative Phase)
Aus einem winzigen Samen entsteht zunächst eine Wurzel, woraus dann ein allseits beliebtes Blattgemüse spriesst. Doch das geschieht nur, wenn alle Bedingungen erfüllt werden.
Die Wurzelproduktion beginnt im Mai mit der maschinellen, aber sehr präzisen Aussaat der milimetergrossen Samen. Ein regelmässiger Auflauf und ein gleichmässiger Bestand sind massgeblich für den Erfolg dieser Kultur verantwortlich.
Während dem Sommer wird die Kultur regelmässig auch vom Treiber beobachtet. Schon auf dem Feld kann der Treiberfolg gesteuert werden!
Die Anfangsentwicklung von Chicorée verläuft sehr langsam. Zwei Monate nach der Saat hat die Pflanze erst fünf bis sieben Laubblätter von 8 bis 10 cm Länge und die Hauptwurzel misst rund 10 cm. Im August sind etwa 20 Blätter vorhanden, die Blattentwicklung wird langsamer. Im September verlangsamt sich auch das Wurzelwachstum und Reservestoffe werden eingelagert. Die Wurzel kann schlussendlich bis 1.5 m tief in den Boden eindringen. Auf leichten bis mittelschweren, tiefgründigen Böden wird sie zylindrisch und deutlich länger als in schweren Böden. Es ist wichtig, dass man die Wurzeln auf dem Feld erst rodet, wenn sie fertig gereift sind, d.h. wenn sie genügend Reservenährstoffe eingelagert und das Wachstum eingestellt haben.
Der Boden und das Klima
Die Chicoréepflanze ist optimal an das europäische Klima angepasst und findet deshalb bei uns ideale Wachstumsbedingungen. Als Boden bevorzugt sie leichten, fast schon sandigen Boden mit einer ausgeglichenen Wasserversorgung. Die Produzenten wissen genau: zu trockene oder zu nasse Standorte sind für den Anbau der Wurzeln zu meiden. Die Wurzel würde darauf empfindlich reagieren, was sich in Ihrer Qualität, und später im Ertragspotenzial in der Treiberei bemerkbar machen würde.
Die Fruchtfolge
Der Boden ist das wichtigste Kapital für den Produzenten. Die Sorge um den Boden hat deshalb höchste Priorität. Die ökobewussten Anbauweisen, die in der Schweiz praktiziert werden, kennen eine Fruchtfolge zur Erhaltung einer langfristigen Bodenfruchtbarkeit. Für die Chicoréekultur bedeutet dies: Es sollen nicht zwei Kulturen aufeinanderfolgend auf dem gleichen Feld angebaut werden.
Die Düngung
Auch die Chicoréepflanze braucht Nährstoffe zur leben, wie wir Menschen auch Nahrung zu uns nehmen müssen. Die Pflanze greift dazu auf die Nährstoffe im Boden zurück. Um im Rahmen einer angemessenen Düngung Kosten zu sparen, werden auf den vorgesehenen Feldern im Winter vor der Saat sehr genaue Bodenproben entnommen. Die Düngung hat anschliessend feldspezifisch zu erfolgen. Nach den Probeergebnissen wird eine Grunddüngung gemacht. In Abhängigkeit von Wetter, Pflanzenbestand und Boden wird allenfalls noch nachgedüngt.
Zweite Phase: Ruhephase
Wenn die Ernte ansteht, ist eine besondere Erfahrenheit gefragt. Genau diese Erfahrenheit garantiert die Qualität von SwissDiva und ermöglicht, dass Sie ein einwandfreies, gesundes Gemüse geniessen können.
Ab Oktober, wenn die Wurzeln reif sind, werden sie geerntet. Man rechnet mit 150’000 triebfähigen Wurzeln pro Hektare. Weil nicht das Gewicht, sondern die Anzahl der Wurzeln wichtig sind, werden sie nach dieser Einheit abgerechnet. Nach der Ernte werden die Wurzeln geputzt und kühl (bei -1 bis 0° C und 95 – 97 % relative Luftfeuchtigkeit) eingelagert. Für die Wurzeln bestehen strenge Qualitätsvorschriften, da deren Qualität der wichtigste Faktor in der gesamten Chicoréeproduktion ist. Von den in den Wurzeln eingelagerten Reservestoffen hängt ein grosser Teil des Erfolges in der Produktion der Zapfen ab.
Dritte Phase: Treiberei (generative Phase)
Wenn Sie gedacht haben, dass es mit der Kühlung endet, haben Sie sich getäuscht. Tatsächlich erfordert die Produktion von SwissDiva noch eine weitere letzte Phase. Ein Verfahren, wie kaum ein anderes, nicht wahr?
Nach der Kühlperiode (Einlagerung) kann mit der Treiberei begonnen werden. Die Treibverfahren zur Produktion von Chicorée-Sprossen lassen sich wie folgt untergliedern:
– im Boden mit Deckerde
– im Boden ohne Deckerde
– im Wasser oder Nährlösung (Wasserkultur, Hydrokultur)
Bei den ersten zwei Methoden werden die Wurzeln in die Erde gestellt und gründlich bewässert. Im ersten Verfahren werden sie mit feiner Erde zugedeckt. Beim zweiten entfällt die Bedeckung, dazu muss aber der Raum absolut dunkel sein. Diese zwei Methoden sind heute praktisch nur noch in Belgien üblich, in der Schweiz werden nur 3 % des Chicorées auf diese Art produziert.
Beim dritten Verfahren werden die Wurzeln zuerst auf die gleiche Länge geschnitten und in spezielle Wannen gestellt. Diese stapelt man etwa zehn Kisten hoch und stellt sie in einen ganz dunklen Raum damit die Zapfen nicht grün werden. Nun lässt man temperiertes Wasser in einem geschlossenen Kreislauf zirkulieren. Die Bildung des Chicoréezapfens dauert ungefähr 21 Tage. Sobald die Zapfen die gewünschte Qualität erreicht haben, werden sie von der Wurzel getrennt, geputzt und in die gewünschte Verpackung gefüllt.